Funktionelle Bewegungslehre nach Mc Kenzie

Eine mechanische Therapie der Wirbelsäule (Ursprung in Neuseeland), die vor allem auf die Bandscheiben wirkt.

Im Bereich der Lendenwirbelsäule wird beispielsweise ganz spezifisch in die Lordose (hohles Kreuz) gearbeitet. Dies hilft Bandscheibenanteilen, in ihre Normalposition zurückzukehren. Diese Therapie wird insbesondere bei Patienten angewendet, die im Moment der Behandlung Schmerzen haben und diese durch eine Lageveränderung positiv beeinflusst werden können. Der grosse Vorteil dieser Behandlung ist, dass der Patient die Therapie grösstenteils selbstständig zu Hause ausführen kann.

Für Patienten mit Rückenbeschwerden primär der Lendenwirbelsäule (auch Hals- und Brustwirbelsäule) gibt es ein Behandlungsprogramm. Rückenschmerzen mechanischen Ursprungs werden in verschiedene Syndrome eingeteilt.

Die Einteilung zu den Syndromen erfolgt durch die Befunderhebung. Die Ziele sind die Verminderung der Störung, das Erhalten der Verminderung, der Wiederaufbau der Funktion, die Anleitung zur Selbständigkeit und die Prophylaxe.

Funktionelle Bewegungslehre Klein-Vogelbach®

Die Funktionelle BewegungsLehre Klein-Vogelbach® (FBL) ist ein Modell für die Bewegungsbeobachtung. Sie dient der Analyse und Planung eines Bewegungsablaufes oder einer therapeutischen Übung. Der Bewegungsanalyse liegen bestimmte Beobachtungskriterien zugrunde, die sich auf alle Gelenke des Körpers, auf statische Positionen und auf kinematische Ketten anwenden lassen.

Die FBL ist aus der Praxis entstanden und bei der Behandlung von Patienten und im Umgang mit Schülern während des Unterrichts weiterentwickelt worden. Es ist wichtig zu sehen und zu wissen, was alles geschieht, wenn sich ein Mensch bewegt und zu erkennen, wann und warum sich Abweichungen von der Normalität einstellen. Wenn Abweichungen wahrgenommen werden, so setzt das ein Leitbild voraus, von dem abgewichen worden ist.

Als Leitbild hat die FBL das normale Bewegungsverhalten eines gesunden Menschen gewählt.

Gründerin des Konzeptes der Funktionellen Bewegungslehre ist die Schweizer Physiotherapeutin Dr. med. h. c. Susanne Klein-Vogelbach. Susanne Klein-Vogelbach ist der Ansicht, dass es einen idealen Körperbau für Statik und Konstitution gibt, bei dem die optimale Gewichtsverteilung vorliegt und die Längen von Rumpf und Extremitäten ökonomische Bewegungen ermöglichen. Jeder Mensch zeigt Abweichungen zu diesem Ideal, was zu veränderten Bewegungsabläufen und zu Schmerz führen kann.

Die Therapie besteht aus drei Teilen:

  • mobilisierende Massage (Bsp. Patient liegt in Seitenlage / Therapeut gibt an einem bestimmten Wirbel Druck nach ventral (Richtung Bauch) bis der Patient dies selbst ausführen kann).
  • widerlagernde Mobilisation (wird an den Extremitäten ausgeführt). Zwei gedachte Punkte am Körper werden einander angenähert.
  • hubfreie und hubarme Mobilisation. (Patient ist so gelagert, dass die Schwerkraft nicht einwirken kann. Bsp. LWS-Lateralflexion (seiliche Wirbelsäulenbeugung).

Ballgymnastik

Auf einem Gymnastikball werden mit genau definierten Übungen Gleichgewichtsreaktionen genutzt, um Koordination, Mobilisation und Kräftigung zu erreichen.


Gangschulung

Das Gangbild wird analysiert, die falschen Abläufe zerlegt und in kleinen Teilen wird ein neues Bewegungsmuster geübt. Die Ökonomie der Bewegungsabläufe steht im Vordergrund.

Die Therapie ist für alle Menschen mit Schmerzen und funktionellen Bewegungseinschränkungen in der Wirbelsäule, den Hüften, den Knien, den Schultern und den Ellenbogen geeignet.

Stemmführung nach Brunkow

Für diese Behandlung nehmen Arme und Beine eine bestimmte Ausgangsstellung/- Haltung ein. Grundlage ist die Hand- und/oder Fußposition. Durch eine nun gedachte, oder tatsächlich, ausgeführte Stemm- bzw. Schubbewegung der Hände und/oder Füße, setzt sich die Muskelspannung bis in den Rumpf fort. Brunkow ist in verschiedenen Ausgangsstellungen, z.B. Rückenlage, Sitz, 4-Füsslerstand, etc. durchführbar.

Ziele:

  • Isometrische Ganzkörperspannung
  • Verbesserung der aufrechten Körperhaltung
  • Stabilisation der Gelenke
  • Tonusregulation

Indikationen/Anwendungen:

  • periphere Lähmungen
  • MS
  • Ataxien
  • Wirbelsäulenerkrankungen
  • Arthrosen
  • Haltungsschäden
Quellen:
http://www.fbl-klein-vogelbach.org
http://www.heilpaed.ch http://www.klinikum-konstanz.de
Bold, R.M. Grossmann, A: Stemmführung nach Brunkow, Enke Verlag, Stuttgart 1989